Abitur trotz Corona mit Bravour geschafft

70 Abiturientinnen und Abiturienten der Winfriedschule bekamen in feierlichem Rahmen ihre Zeugnisse und Ehrungen überreicht.

Die Erleichterung war den glücklichen Absolventen ins Gesicht geschrieben. Trotz Einschränkungen und außergewöhnlicher Umstände konnte das Landesabitur nach Plan durchgeführt werden und alle haben das Ziel erreicht. Schulleiterin Annette Albrecht gratulierte dem Abiturjahrgang zu einer hervorragenden Gesamtleistung und einem Jahrgangsschnitt von 2,2. Vier Schülerinnen und Schüler erreichten den Abiturschnitt von 1,0.
In ihrer Ansprache ging Annette Albrecht kreativ auf das Abi-Motto „ABIFLIX – nach 13 Jahren abgesetzt“ ein und schilderte im Vergleich mit der bekannten Serie „Haus des Geldes“ die Gegebenheiten an der Winfriedschule als einem „Haus des Wissens“. Ihre Ausführungen gipfelten in dem Gedanken der Solidarität untereinander und mit der Welt: „Wie in der Serie sind Sie zu einer Gruppe zusammengewachsen mit den verschiedensten Vorstellungen, Wünschen und Hoffnungen an die Schule, aber auch an sich selber. Ich bin tief beeindruckt, wie Sie diszipliniert und vorsichtig, aber nicht ängstlich, sondern hoffnungsvoll und manchmal sogar freudig zum schriftlichen Abitur in die Schule kamen. Sie mussten Abstand halten bei allen Prüfungssituationen […] und besonders auch bei der Notenverkündung, ein Gebot der Solidarität und Mitmenschlichkeit. […] Solidarität ist ein großes Wort. Sie erleben in Ihrem letzten Schuljahr, was Solidarität konkret bedeutet: Ihr Handeln ist für andere wichtig, manchmal vielleicht sogar überlebenswichtig. Bitte bewahren Sie sich diese kostbare Erfahrung.“ Ein Mensch mit guter Bildung, so die Schulleiterin weiter, wisse, dass Egoismus nicht das Zentrum der Welt sei, sondern gerade der moralische Wert der Solidarität und Freundschaft mit anderen Menschen und die Verantwortung für sich und andere zum Menschsein dazu gehörten. Sie schließt mit einem Appell an die Abiturientinnen und Abiturienten: „Tragen Sie dazu bei, eine Gesellschaft zu werden mit mehr Vertrauen, mit mehr Rücksicht und mit mehr Zuversicht!“

Frau Dr. König ging als Vertreterin der Eltern des Abiturjahrgangs der Frage nach dem individuell richtigen Platz der Absolventen in unserer Gesellschaft nach. Sie machte den Abiturientinnen und Abiturienten Mut „Autorin und Autor ihres Lebens zu werden“ und sich dabei nicht von Erwartungen von außen ablenken zu lassen. Stellvertretend für die Eltern des Abiturjahrganges wünschte sie den Absolventen dabei eine glückliche Hand und dankte der Schulleitung und dem Kollegium für die engagierte Begleitung der jungen Menschen auf dem bisherigen Weg.

Dankbarkeit und Erleichterung waren auch die zentralen Aspekte der gemeinsamen Rede von Viktoria Wingenfeld und Julius Kniese, die für den Abiturjahrgang sprachen. Trotz Wehmut wegen der Einschränkungen durch die Pandemie, des Ausfalls von Abigag und Abiball, des Verzichts auf Freunde und liebgewonnenen täglichen Kontakte in der Schule habe doch am Ende die Erleichterung darüber, dass das Abitur trotz der Pandemie habe stattfinden können, und die Freude über das Erreichte überwogen. Die Absolventen schlossen ihre Rede mit der Hoffnung, dass man zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht doch noch eine gemeinsame Feier des Abschlusses nachholen könne.

Im Anschluss an die Reden bekamen die Abiturientinnen und Abiturienten dann endlich das langersehnte Zeugnis in die Hand. Auch die zahlreichen Ehrungen für besondere Leistungen und außerordentliches Engagement für die Schulgemeinde wurden mit begeistertem Applaus honoriert. Besondere Erwähnung verdient hierbei die Abiturientin Hanna Richter, die vielfach wegen Bestleistungen und beispielhaftem Engagement auf die Bühne gebeten wurde. Sie war sowohl beim Abschlussgottesdienst des Abiturjahrgangs in der Christuskirche als auch beim Festakt in der Aula der Winfriedschule maßgeblich für die musikalische Gestaltung verantwortlich. Beim Festakt umrahmten Pauline Schlereth (Klavier), Sarah Weber und Anna-Lena Schroll (Gesang und Gitarre) sowie Hanna Richter und Lara Hosbach (Oboe und Harfe) musikalisch das Geschehen. Für die Eltern, Verwandte und Freunde, die wegen der Pandemie-Einschränkungen nicht persönlich an der Feier teilnehmen konnten, hatten die Junior-Science AG und die AG Bühnentechnik einen Live-Stream eingerichtet, mit dessen Hilfe der Festakt online mitverfolgt werden konnte. Er ist auch weiterhin auf dem YouTube-Kanal der Winfriedschule (WSFFulda) abrufbar. Dank der Regenpause konnte die Feierlichkeit mit einem Umtrunk im Freien abgeschlossen werden. Die Schulgemeinde der Winfriedschule wünscht dem diesjährigen Abiturjahrgang alles Gute, Glück und Segen für den weiteren Lebensweg und bedauert sehr, diesen Abschied nur digital gestalten zu dürfen.

Vielleicht findet die eine oder der andere in kommenden Jahren beim Schulfest oder am Tag der offenen Tür wieder einmal den Weg in die gute alte Penne…dann mit herzlicher Umarmung!!!

(Johannes Haubs)