Trauer, Betroffenheit, Verrat, Ungerechtigkeit, Gerechtigkeit, Geschichte… Mit diesen Worten beschreiben die Schülerinnen und Schüler der E-Phase ihre Eindrücke zu dem Dokumentarfilm „Der Gerechte aus Fulda“.
Am vergangenen Dienstag wurde in unserer Aula der Film des Chicagoer Anwalts Ethan Bensinger „Der Gerechte aus Fulda“ den Schülerinnen und Schülern der E-Phase gezeigt. Der Filmemacher beschreibt darin die Geschichte zweier Tischdecken, aber nicht irgendwelcher. Ethan Bensinger ist der Großneffe des Fuldaer Bürgers Hugo Sichel, welcher kurz vor seiner Deportation 1941 seinem Freund Paul Römhild zwei Tischdecken schenkte. Der Film zeigt auf eindrückliche Art und Weise, wie diese Tischdecken nach fast 80 Jahren wieder ihren Weg zurück zu Herrn Bensinger finden.
Ursprünglich geplant war ein Wiedersehen mit Ethan Bensinger, welcher im Vorjahr schon seinen Film an der Schule zeigte, aber leider konnte er in diesem Jahr nicht persönlich vor Ort sein. So waren es Schülerinnen und Schüler der AG „Jüdisches Leben“ der Winfriedschule, welche die Veranstaltung im Rahmen des Gedenkens an die Novemberpogrome 1938 in Fulda vor ihren Mitschülerinnen und Mitschülern gestalteten. Aufgrund einer gut moderierten Gruppenarbeit mit allen Anwesenden wurde schnell deutlich, dass die Thematik aktueller denn je ist. Bei der Frage, ob man sich Ereignisse wie die gerade vorgestellten Novemberpogrome in Fulda noch heute vorstellen könnte, standen fast alle Schülerinnen und Schüler in der Aula auf und einzelne teilten ihre Meinung mit allen Anwesenden.
Zum Abschluss stellten Anja Depperschmidt, Sofie Gorbunov sowie Alena Helmer noch Einzelschicksale Fuldaer Jüdinnen und Juden vor und die Veranstaltung wurde mit einer Schweigeminute beendet.
(Thorben Emmerich und Anna-Lena Nüchter)