Die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter der Winfriedschule übernehmen erstmalig den Unterricht in Wiederbelebung in den 7. Klassen.
Einen Schulsanitätsdienst haben viele Schulen in Fulda. Aber Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter, die ihren Mitschülerinnen und Mitschülern beibringen, wie sie Leben retten können, sind bisher einmalig. Grund genug für Schulleiter André Müller sehr stolz zu sein. Er ist nämlich mit seiner Schule Teil eines Pilotprojektes, das das staatliche Schulamt zusammen mit dem Landkreis Fulda und den Hilfsorganisationen ins Leben gerufen hat.


Dr. Matthias Kalmbach, ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Landkreises Fulda, betont: „In Deutschland sterben jährlich ca. 65.000 Menschen an einem Herzstillstand. Sie sterben oft, weil sie nicht rechtzeitig Hilfe durch eine Herz-Lungen-Wiederbelebung erfahren, bevor Notarzt und Rettungsdienst eintreffen.“ Aus diesem Grund hat das Land Hessen die Wiederbelebung nach einem Herzstillstand verpflichtend in den Schulen für alle 7. Klassen eingeführt, damit die Jugendlichen sich trauen, in Notsituationen beherzt einzugreifen.
Vor einiger Zeit hat der Landkreis Fulda den Startschuss für dieses echte „Herzensprojekt“ gegeben. In unserem Fuldaer Projekt werden die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter als „Multiplikatoren“ in Kooperation mit den Maltesern ausgebildet. Lehrer Andreas Heller, der den Schulsanitätsdienst an der Winfriedschule seit 16 Jahren betreut, betont die Bedeutung dieses Projektes: „Dass die Schulsanis ihre Mitschülerinnen und Mitschüler der 7. Klassen in der Wiederbelebung schulen, ist ein vorbildliches soziales Engagement, was sich auch positiv auf deren Persönlichkeitsentwicklung auswirkt.“ Nach dem Motto „Prüfen-Rufen-Drücken“ wurde den Siebtklässlerinnen und Siebtklässlern in einer Doppelstunde anschaulich vermittelt, wie man bei einem Herzstillstand richtig reagiert und Leben retten kann.
Besonders freut sich Brigitta Brähler-Fischer, Diözesanreferentin der Malteser, für den Schulsanitätsdienst in Fulda: „Mit dieser Aktion bekommt der Schulsanitätsdienst nochmal einen ganz anderen Stellenwert. Als Schulsani Menschen in Not zu helfen, ist die eine Seite. Aber anderen Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie man kompetent Erste-Hilfe leistet und Leben retten kann, ist eine herausragende Leistung“. Sie freute sich besonders über die selbstbewussten Jugendlichen, die diesen wertvollen Dienst übernommen haben.
Auch Patrick Harnier von der VR Bank Fulda war dabei, als die erste der fünf 7. Klassen der Winfriedschule ausgebildet wurde. Die VR Bank Fulda und die Raiffeisenbanken in der Region sponsern die Schulsanitäterausbildung und unterstützen das Wiederbelebungsprojekt von Anfang an. „Wir investieren in die Jugend und helfen so allen Menschen, die Hilfe benötigen“, so Harnier. „Vielen Dank für euer tolles Engagement!“




Brigitta Brähler-Fischer, Malteser
Andreas Heller, Winfriedschule