Veranstaltung des Kultursommers Main-Kinzig-Fulda auf der Fuldaer Orgelbühne
Mozart nannte die Orgel „die Königin der Instrumente“ – warum das so ist, konnten die Kinder der muku-Klassen 5 und 6 an der Winfriedschule vergangenen Freitag bei zwei „Werkstatt-Orgelkonzerten“ erfahren.
Christina Orth, David Franke und Bernhard Herzog, Studierende der Hochschule für Musik Mainz und der Orgelklasse von Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser, begrüßten alle Schüler*innen bereits vor dem Bühneneingang und forderten dazu auf, sich frei auf der Bühne zu bewegen, während Bernhard Herzog mit Rincks Orgelkonzert Nr. 1 die Veranstaltung eröffnete. Als „fröhlich und verspielt“, „wie ein Vogel“, und „wie in einer Kirche“ wurden die Klänge der Königin beschrieben.
Doch wie schafft es die Orgel, dass in ihr ein ganzes Orchester vereint ist? Dies wurde den Schüler*innen durch die verschiedenen Pfeifenbauformen, Materialien und Größen deutlich, die von den Studierenden anschaulich an ausrangierten Pfeifen einer alten Orgel demonstriert wurden. Auch den Trick der Orgelbauer, nur die Hälfte der eigentlich erforderten Stellhöhe einer Pfeife zu benötigen, nämlich einfach die Pfeife mit einem Deckel zu versehen, konnten die muku-Klassen anschaulich erfahren.
Livia Rupp und Lukas Kollmann wurden als nächstes überrascht, denn sie durften ihr vorbereitetes Klavierstück nicht wie erwartet auf dem Klavier, sondern auf der Orgel spielen. Doch funktionierte es nicht sofort – denn es musste erst ein Register gezogen (gedrückt) werden, um ihrer Musik lauschen zu können.
Zu dem „Ziehen“ eines Registers kommt jedoch noch, dass die Orgel auch „Wind“ benötigt, den ein großer, mit Backsteinen beschwerter Blasebalg in die „Windkanäle“ bläst und danach erst die Pfeifen – bei gezogenem Register – beim Drücken einer Taste erklingen können.
Zum Ende der Veranstaltung improvisierten Bernhard Herzog und David Franke 4-händig über das Lied „Greensleeves“ und gaben den Schüler*innen den Auftrag, zu schauen, was sie mit den Füßen machen, nämlich die Pedaltasten spielen, was somit den Abschluss der Veranstaltung bildete und die demonstrierten Bauteile einer Orgel vervollständigte. Die Fuldaer Orgelbühne möchte sich an dieser Stelle noch einmal bei den Studierenden Christina Orth, David Franke und Bernhard Herzog sowie bei dem Domkapitel bzw. der Dommusik Fulda bedanken, die diese Veranstaltung bei dem Kulturprogramm des Kultursommers Main-Kinzig-Fulda für insgesamt drei Orgeln im Landkreis Fulda initiiert haben.
(Verena Seuring)