Unter dem Motto „dem glaub‘ ich gern – Was OST und WEST verbinden kann.“ rief das Osteuropa-Hilfswerk der katholischen Kirche Deutschlands Renovabis dieses Jahr erneut eine Pfingstaktion ins Leben, die in Fulda eröffnet wurde. Diese beinhaltete unter anderem auch einen von dem Bistum Fulda finanzierten Tag auf der Gedenkstätte „Point Alpha“. Die Winfriedschule nahm mit einem katholischen Religionskurs, bestehend aus den katholischen Schülern der 9L und 9FL2, unter der Leitung von Herr Flory teil.
Die Schüler trafen sich um 8:00 Uhr mit ihrem Lehrer in der Winfriedschule, um letzte Fragen sowie den Begriff „Kalter Krieg“ zu klären. Um 8:45 Uhr fuhren sie in zum ehemaligen US-Beobachtungsstützpunkt. Nach kurzem Umschauen startete um 9:45 die 1,5-stündige Eröffnung durch Renovabis. Dort erzählten die unterschiedlichsten Gäste ihre Verbindung zum Osten, unter anderem der lettische Bischof Viktors Stulpins, wie er seinen katholischen Glauben unter der Zugehörigkeit Lettlands zur Sowjetunion so frei wie möglich lebte. Des Weiteren erzählte eine ukrainische Frau, die lange Zeit in Berlin lebte, ihre Eindrücke vom Krieg und welche Angst ihre Familie, teils noch in der Ukraine lebend, täglich erleiden muss. Vor allem dieser Redebeitrag beeindruckte die Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise, was an einem spontanen Applaus deutlich wurde.
Nach dem Mittagessen wurden die Klassen in kleinen Gruppen von verschiedensten Experten durch die Gedenkstätte geführt. Den Schülern wurde sehr eindrucksvoll vermittelt, wie die amerikanischen Soldaten dort lebten und mit welcher Vorsicht jegliches Vorgehen vonstatten zu gehen hatte, um keine Provokation der anderen Seite zu riskieren. Geschichten von Menschen, welche versuchten aus der DDR zu fliehen, es jedoch nur zum Teil schafften, gestalteten die Besichtigung der kleinen, noch stehenden Stücke der Mauer und des damaligen Minenfelds besonders interessant. Spätestens nach dem Durchgang durch das Museum konnte sich jeder vorstellen, welche Spannungen damals zwischen Ost und West herrschten und welche teilweise auch heute noch vorhanden sind. Ebenfalls zum Programm gehörte ein Zeitzeugengespräch. Somit hatten die Schüler die Möglichkeit, eine Stunde lang ihre Fragen einem ehemaligen Grenzbürger der DDR zu stellen und Informationen über das Leben in der DDR aus erster Hand zu erfahren. Um 15:20 Uhr kehrte der Religionskurs mit reichlich neu gewonnenen Eindrücken sowie mit neuem Wissen mit dem Bus zur Winfriedschule zurück.
(Frederik Seewald)