Lieber virtuelle Welt statt Wirklichkeit?

Winfriedschülerin Mokaddass Preisträgerin bei Philosophiewettbewerb

Dass Virtualität in unserem Leben eine bedeutende Rolle spielt und großen Einfluss auf uns ausübt, ist kein Geheimnis mehr. Die virtuelle Welt wird als Gegenstück zur materiellen Welt, unserer realen Wirklichkeit, immer relevanter. Jugendliche und bereits viele Kinder verbringen ihre Freizeit beispielsweise in sozialen Netzwerken, z.B. auf Instagram, Facebook, Twitter etc. Die Medien sind ein großer Teil unseres Lebens und deshalb als ein hochaktuelles Thema anzusehen. Umso wertvoller ist es, die Gründe dieser Abhängigkeit zu untersuchen und ihre Vielschichtigkeit zu verstehen.

In unserem Ethikunterricht beschäftigten wir uns in der Klasse 10 mit Frau Khader (ehemalige Ethiklehrerin) mit den sozialen Medien und der Frage, welchen erheblichen Einfluss diese auf unsere Gesellschaft und unser Leben haben können. Die Kommunikation, der menschliche Körperkontakt, die Etablierung einer digitalen Ethik und die virtuelle Moral waren hierbei wichtige Aspekte, um an dem Philosophiewettbewerb teilzunehmen. Dank der intensiven Beschäftigung mit dem Thema und des gezielten Übens wissenschaftlichen Schreibens innerhalb und außerhalb des Unterrichts durch die Begleitung meiner ehemaligen Ethiklehrerin, entschloss ich mich an dem Essaywettbewerb des Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik e.V. und des Fachverbandes Philosophie e.V. Hessen unter der Fragestellung „Wäre es schöner, in einer virtuellen Welt statt der Wirklichkeit zu leben?“ teilzunehmen. Es ist ein Wettbewerb, der sich an Schüler*innen der Klassen 5-13 richtet und in einer jährlichen Ausschreibung dazu aufruft, Gedanken zu einem Thema zu teilen oder Kunstwerke einzureichen. Unter dem Motto “Lebendige Philosophie – vernetzt denken” ist das Ziel, zu selbständigem, vernetztem Denken und zum Philosophieren über das Alltagsleben anzuregen. Insgesamt gab es 140 Einsendungen, darunter Essays oder Podcasts. Erfreulicherweise habe ich deutschlandweit gewonnen und konnte in Heilbronn mit 14 anderen Gewinner*innen unseren Sieg feiern. Am Samstag, den 24.09., fand dort auf dem Bildungscampus in Heilbronn die Preisverleihung statt. Ich habe ein Preisgeld in Höhe von 100 Euro und eine Urkunde bekommen. An dem Abend gab es einen spannenden Vortrag von Herrn Dr. Nikolai Horn zum Thema virtuelle Realität. Ich hatte auch die Möglichkeit, einen Teil meines Essays vorzulesen und anschließend fand eine Diskussionsrunde über die vorgetragenen Werke statt.

Für mich war es ein sehr toller und spannender Abend, den ich nicht vergessen werde. Da mir das Philosophieren und das intensive Auseinandersetzen mit komplexen philosophischen Themen sehr viel liegt, werde ich auch im nächsten Jahr an dem Wettbewerb teilnehmen und mich auch weiterhin außerhalb des Unterrichts mit den ethischen Aspekten beschäftigen.

(Mokaddass Nematpur)